Willkommen im Tal des Todes

Reisetagebuch

 

27.Dezember 2003 / Sonnabend

 

Um 04:00 Uhr früh klingelte der Wecker. Kikeriki, Kikeriki ... push... „Guten Morgen“. Der McDonalds „Huhnwecker“ flog gegen die Wand. Kurz darauf klingelte noch der vorbestellte Wake up Call. Gut! Ansonsten hätten wir den Abflug nach Las Vegas glatt verpasst. Noch ein schneller Kaffee und raus aus dem Zimmer. Gepackt haben wir schon am Vorabend. Alle Koffer und Taschen waren bereits jetzt zum bersten voll.

 

Mit einem kleinen Lincoln Towncar wurden wir zum Flughafen Newark gefahren. Am Terminal A angekommen stellten wir fest, das wir zum Terminal C müssen. Vollbepackt liefen wir über den ganzen Flughafen. Mit dem Airtrain mussten wir bis zum Terminal C fahren. Cheyenne stieg schnell wie immer als erste ein und die Türen schliessten sich vor uns. Cheyenne war allein im Zug! Kati und mir fiel das Herz in die Hose. Doch ein Flughafenmitarbeiter stoppte den Zug gerade noch.

 

Um 7:35 Uhr startete unser Continental Flug nach Las Vegas. Die Flugzeit betrug knapp 6 Stunden. Das Frühstück war eine echte Enttäuschung. Wir hatten alle drei richtig Hunger. Aber es gab nur Cornflakes, Milch, eine Banane und einen Muffin. Während des gesamten Fluges!

 

Kurz vor 10:00 Uhr Ortszeit landeten wir in Las Vegas. Endlich konnte man wieder im Wartebereich und im Flughafen überhaupt rauchen.

 

Die Autoanmietung ging sehr zügig. Bereits um 11:00 Uhr waren wir auf der Blue Diamond Avenue, der 160´er Strasse, in Richtung Death Valley unterwegs. An einer Tankstelle stopften wir uns mit den vorzüglichen und saubilligen Hot Dogs (2 für 1,79 $) voll.  

 

Endlose Highways! Frank Sinatra aus dem Radio. Vor mir die Wüste Nevadas. Was braucht man (n) mehr? Es war einfach nur schön, die 2 1/2 Stunden die wir bis ins Death Valley gefahren sind. Death Valley! Diese Gegend hat für mich etwas magisches. Rote Berge im Sonnenuntergang. Flimmernde Hitze (na gut, im Dezember sind es auch hier nur 16 Grad). Salzseen in denen sich die Berge spiegeln. Es ist einer der schönsten Naturlandschaften die ich kenne. Zum dritten mal hat es mich hierher verschlagen. Diesmal zu meinem Geburtstag. Es ist jetzt 18:25 Uhr Ortszeit. In Deutschland ist es bereits 3:25 Uhr. Eigentlich habe ich schon Geburtstag.  Nach drei Zeitumstellungen (Deutschland, New York, Pazifik Time) bin ich jetzt todmüde vor meinem Notebook. Morgen wollen wir den Sonnenaufgang am Zabriskie Point um 06:50 Uhr erleben.

 

Aber heute abend ist erst einmal der Sonnenuntergang dran. Vom Balkon unseres Zimmers genoss ich eine halbe Stunde lang den Blick auf die Berge, die in der untergehenden Sonnen minütlich ihre Farbe wechselten. Von rot, über ocker und gleissenden Gold. Die Luft steht still. Kein Geräusch unterbricht diese majestätische Stille. Mir fiel dazu ein altes Sprichwort ein, das ich heute las:

In der weiten Wüste findet man Ruhe und Frieden.

Man fühlt die Kraft der Sonne und die mysteriöse Stille der Nacht.

Diejenigen, die im Schweiß ihres Angesichts nach

großen Schätzen suchen,

werden solche unter diesen hohen Bergen finden.

 

 

Goodbye, Death Valley...
 

Im Dezember 1849 machte eine Gruppe todmüder Siedler auf den Weg zu den Goldfeldern Kaliforniens den verhängnisvollen Fehler, eine Abkürzung durch ein wüstenähnliches Gebiet einzuschlagen, das als Death Valley in die Geschichte einging. Eine Gruppe von Siedlern suchte zu Weihnachten 1849 vergeblich einen Ausweg aus dem Tal. An einem Wasserloch, das später Bennetts Well getauft wurde, einen Tagesmarsch vom Furnace Creek entfernt, schlugen die Siedler ihr Lager auf. Man beschloss, das man nur eine Überlebenschance hatte und zwar im Death Valley zu bleiben und zwei Männer nach einen Weg suchen zu lassen. Die zwei Männer Manly und Rogers brachen zu Fuß über die Panamint Mountains Richtung Westen auf. Sie wussten nicht, das sich Los Angeles 300 km in südwestlicher Richtung befand. Nach erst zwei Wochen erreichten sie Los Angeles. Sie hatten keine Zeit, sich von den anstrengenden Marsch auszuruhen, da die das Überleben der Siedler von ihrer schnellen Rückkehr abhing. Während die Siedler auf ihre Rückkehr warteten, verloren viele den Glauben an eine Rettung und machten sich selbst auf den Weg. Dabei kamen 3 Menschen um. Als Manly und Rogers nach 25 Tagen auf die verbleibenden Wägen bei Bennetts Well stießen, fanden sie keine Lebenszeichen. Manly feuerte einen Schuß ab und, oh Wunder, es erschienen Leute, freudenstrahlend beim Anblick ihrer Retter. Obwohl es (nur) drei dokumentierte Todesfälle bei den 49´ern gab, hat diese Wüstenlandschaft die Strapazierfähigkeit all derer getestet, die es wagten, sie zu betreten. Als die Siedler das Tal, in dem sie fast umkamen, verließen, drehte sich eine Frau um und sagte: "Goodbye, Death Valley". Und dieser Name ist bis heute der Name dieses magischen aber auch gefährlichen Tals geblieben.
 

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