Reisetagebuch
29.Dezember 03 / Montag
Gut ausgeschlafen nach 11 Stunden Schlaf wachten wir früh um 05:00 Uhr auf. Wir (ich) schleppten die Unmengen an Gepäck ins Auto und checkten aus der Furnace Creek Ranch aus. Die Sonne ging auf und der Himmel erstrahlte in der einmaligen Pracht des Death Valleys. Unsere Fahrt führte uns am ehemaligen Borax Bergwerk vorbei. Borax – das weiße Gold. Gold und Silber suchte man oft, doch zumeist vergeblich im Death Valley. Durch Zufall stieß Aaron Winter auf Borax im Tal. Bevor Borax in den USA entdeckt wurde, musste man es teuer aus Italien, Peru, Chile und der Türkei beziehen. Borax wird in Waschpulver, Baumaterialien, Farben und vielen anderen Erzeugnissen verarbeitet. Zur Beförderung wurden damals zwei Wagen mit einen Fassungsvermögen von je 10 Tonnen von einen 20-spännigen Maul-Tiergespann gezogen, dem “20-Mules-Team“.
Für das untrainierte Auge sieht Death Valley wie eine leblose Öde aus. Der Schein trügt jedoch. Obwohl Touristen zumeist nur Kojoten oder Raben zu Gesicht bekommen, lebt eine Vielzahl von Tieren im Tal. Das majestätische Dickhornschaft lebt in den rauen Bergen. Der Esel wurde von den Goldsuchern in das Tal eingeschleppt. Heute leben noch ca. 200 Wildesel hier. Verschiedene Eidechsenarten und (nicht giftige) Skorpione und Taranteln, erschrecken oft Urlauber, die nicht an ihre einzigartige Schönheit gewohnt sind. Das interessanteste Tier, dürfte der Pupfisch sein, der angeblich bereits seit prähistorischer Zeit hier lebt. Nach tausenden Jahren Anpassung, lebt er heute in kleinen, sehr stark salzhaltigen Bächen und Pfützen.
Nach einer guten Stunde Autofahrt kamen wir an unserem ersten Ziel, dem Uhebe Krater an. Der Krater entstand, als Magma auf Grundwasser traf und eine Dampfexplosion auslöste. Nach einen kleinen Spaziergang um den Krater fuhren wir weiter nach Scottys Castle, wo wir gegen 08:00 Uhr ankamen. Die kleine Frühstücksbar hatte noch nicht auf und die nächste Führung war erst in einer guten Stunde. So hatten wir Zeit auf den Hügel zu gehen, auf dem Scotty und sein Hund Windy begraben war. Scotty war ein Lebenskünstler und Hochstapler. Kein einziger Penny des Schlosses stammt von ihm, sondern alles Geld von seinem Freund, Gönner und „Partner“, dem Millionär Johnson. Das Lebensmotto von Scotty war: „Sage nie etwas, das anderen weh tut. Gib keine guten Ratschläge, es will sie sowieso keiner hören. Erkläre dich nie, beschwere dich nie.“
Nach dem Frühstück wurden wir durch die Ranch geführt. Für die damalige Zeit, die Ranch wurde 1922 erbaut, war diese sehr modern eingerichtet. Das Porzellan kam aus Spanien und Italien, die Teppiche aus Mallorca – alles von auserlesenen Geschmack. Es gab sogar einen Kühlschrank. Der Bau kostete damals 2 Millionen Dollar, was heute ca. 30 Millionen entspricht.
Bis nach Las Vegas waren es 3 Stunden Autofahrt vorbei an Area 51. Der Kontrast von der Wüste zu dem Glamour von Las Vegas war wie jedes mal erschlagend. Es ist unser 4. Aufenthalt hier. Aber man ist immer wieder geblendet von diesen vielen Lichtern, den riesigen Hotels, den Kitsch, den Luxus und der Armut am Rande der Zocker-Metropole. Ein riesiges Disneyland für Erwachsene. In unserem Hotel Luxor warteten wir fast eine Stunde am Check in. Unsere Junior Suite entschädigte für die lange Wartezeit. Es war die schönste Suite in der wir je gewohnt haben.
Abends spielte ich am Black Jack Tisch ein paar Runden.
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